In den letzten Jahren gab es vermehrt Forschungsbemühungen zur Rolle von Ekel bei Zwangs- und Angststörungen. Ziel der Studie ist es, eine Differenzierung im Emotionserleben von Angst und Ekel bei Personen, die von kontaminationsbezogenen Zwangsstörungen betroffen sind, vorzunehmen. Zur Messung des Emotionserlebens wird ambulantes Assessment eingesetzt. Dadurch wird eine hohe ökologische Validität erzielt und Verzerrungen durch Erinnerungseffekte vermieden. Die Probanden und Probandinnen werden mehrmals Mal täglich gebeten, ihr Emotionserleben in Bezug auf die letzte symptomatische Episode zu protokollieren. Mit offenen und geschlossenen Fragen werden sie mit der App Movisens auf Smartphones durch die Protokollierung begleitet. Zuvor wird das semantische Ekel- und Angstnetzwerk aktiviert und individuell assoziierte Begriffe werden aufgezeichnet, sodass die Verwendung der Begriffe vor und während der Erhebungsphase quasi-quantitativ ausgewertet werden kann. Es wird vermutet, dass ekelbezogene Wörter und Aussagen während der symptomspezifischen Episoden häufiger und intensiver berichtet werden. Dies würde die Hypothese bestätigen, dass Ekel die primär erlebte Emotion bei kontaminationsbezogenen Zwangssymptomen darstellt. Mit Hilfe einer genaueren Differenzierung können in nachfolgenden Studien die Emotionsregulationsstrategien als ergänzende psychotherapeutische Maßnahmen besser angepasst untersucht werden und langfristig die Responderraten auf verhaltenstherapeutische Maßnahmen verbessert werden.