Movisens bietet die Möglichkeit auf einfache und schnelle Weise Stimmungsabfragen durchzuführen, wodurch man „echte“ Daten ohne Verzerrungen erhält, das ist großartig!
Anna Schille
Im Rahmen meiner Bachelor Arbeit untersuche ich das WhatsApp Verhalten innerhalb romantischer Beziehungen, unter Berücksichtigung von Liebesstilen (Eros, Mania, Ludus, Storge, Pragma, Agape); Beziehungsstadien (casual dating, serious dating, committed stage) sowie Persönlichkeitsmerkmalen (Big5). Hierbei untersuche ich insbesondere, inwiefern die (zuletzt-) online Sichtbarkeit sowie Lesebestätigung mit dem psychischen Wohlbefinden korreliert. Ich werde darüber hinaus untersuchen, ob das WhatsApp Verhalten von dem Beziehungsstadium abhängig ist: Wird bspw. kontrolliert wann der Partner (zuletzt-) online ist/war; Wird absichtlich verzögert geantwortet; Wie wird reagiert, wenn (k)eine umgehende Antwort eingeht und welche Auswirkungen hat dies auf die Stimmung).
WhatsApp ist als Kommunikationsmittel nicht mehr weg zu denken und wird in jeder Art von Bezie-hung, auch in romantischen Beziehungen, genutzt: Zu Beginn einer Beziehung, um sich näher kennen zu lernen, während der Beziehung, um diese zu festigen sowie Treue und Qualität feststellen zu können und manchmal auch, um die Beziehung zu beenden. Einstellungen wie die zuletzt-online Information oder die Lesebestätigung einer Nachricht können negative sowie positive Auswirkungen auf die Stimmung einer Person haben. Diese automatischen Mechanismen können einerseits praktisch sein, da abgeschätzt werden kann, wann mit einer Antwort zu rechnen ist. Allerdings können diese Mechanismen auch Bedenken auslösen und zur Kontrolle verleiten. Studien belegen, dass diese Informationen sogar das Verhalten beeinflussen können (Trotzverhalten, Ignoranz, Anpassung). Der Liebesstil Mania (besitzergreifende Liebe) hängt beispielsweise stark mit dem Persönlichkeitsmerkmal Neurotizismus zusammen. Diese Menschen kontrollieren häufiger das Chatfester während sie auf eine Antwort von ihrem Partner warten und machen sich schneller Sorgen darüber etwas Falsches geschrieben haben zu können, in Gegensatz zu Menschen mit dem Liebesstil Eros (leidenschaftliche Liebe); welche mit dem Persönlichkeitsmerkmal Extraversion assoziiert werden.
Besonders in romanischen Beziehungen kann die (zuletzt-) online Sichtbarkeit zur Dramatisierung führen das Wohlbefinden bzw. Stimmung beeinträchtigen sowie Konfliktpotenzial bieten. Hierbei kann beispielsweise durch eine einfache Verzögerung bei der Antwort auf eine Nachricht Angst und geringes Selbstwertgefühl ausgelöst werden. Zu hinterfragen ist hierbei, ob sich diese Belastung lediglich in einem bestimmten Stadium, beispielsweise am Anfang einer Beziehung, zeigt oder unabhängig vom Beziehungsstadium ist. Bislang liegt keine Studie vor, die zuvor Geschildertes untersucht. Es könnte durchaus sein, dass der manische Liebesstil sowie neurotisches Verhalten (nur) in der Kennenlernphase auftritt (unsicher, da man sein Gegenüber noch nicht gut genug kennt); jedoch nicht in stabilen Beziehungen. Forschungen zeigen, dass Liebesstile je nach Lebensphase oder Partner durchaus variieren können. WhatsApp bietet großes Potenzial, Sachverhalte falsch zu verstehen bzw. falsch zu interpretieren. Das WhatsApp Verhalten wird darüber hinaus häufig als digitale Körpersprache verstanden. Dabei kann eine schnelle Antwort ein Zeichen von Wertschätzung des Gegenübers, eine verzögerte Antwort ein Zeichen von Desinteresse sein. Ich denke dies ist besonders im Anfangsstadium einer Beziehung (Kennenlernphase) der Fall. Dementsprechend sollte es in stabilen, langfristigen Beziehungen nicht (mehr) der Fall sein.
MoviSensXS bietet mir eine hervorragende Möglichkeit die tatsächliche Stimmung meiner Probanden während bzw. nach der Kommunikation mit dem Partner (oder der Person an der man interessiert ist) zu erfassen und Erinnerungsverzerrungen zu vermeiden (insbesondere da WhatsApp mindestens 20 mal täglich genutzt wird, um mit unterschiedlichen Personen zu kommunizieren). Mit MoviSensXS könnte ich meine Probanden mehrmals täglich (1 Woche) befragen und gleichzeitig die Möglichkeit geben „Tagebuch“ zu führen. Anschließend werde ich meine Probanden mittels schriftlichem Fragebogen erneut zum WhatsApp- und Beziehungsverhalten sowie Stadium befragen. Dies ist erforderlich, um das tatsächliche Verhalten/Stimmung (welches ich mit MoviSens erfasse) mit ihrer Eigenwahrnehmung zu vergleichen.